Images
scroll down for English.
Menschliche Körper agieren in immer komplexer werdenden Kreisläufen aus Ökologie, Technologie, Ökonomie und vernetzter Realität. Der physisch-reale und der immateriell-digitale Raum sind durch künstliche Intelligenzen, digitale Technologien und Algorithmen eng miteinander verwoben. Digitale Ausprägungen hinterlassen wahrnehmbare Spuren auf gesellschaftliche Beziehungen.
In diesem Vorhaben beschäftige ich mich mit den gesellschaftlichen Potenzialen einer neuen Cryptocurrency. Im Spezifischen wird es um die neue Währung Holochain gehen, die die seit einem guten Jahrzehnt existierende Blockchain ersetzt, da sie der Entwicklung neuer Technologien nicht mehr gerecht wird. Während die dezentrale Währung Bitcoin an das globale Finanzsystemen gebunden ist, und durch die spezifisch geschaffene Münzen operiert, gibt es durch Holochain keine Produkte wie Münzen mehr. Während Bitcoin ihren monetären Wert hauptsächlich speichert und ihn, entgegen der Idee von Dezentralisierung nicht verteilt, basiert Holochain auf jenen Werten, die zwischen Menschen produziert werden. Genauer gesagt, ist Holochain eine Cryptocurrency, dessen Währung durch den Wert entsteht, der auf spezifischem gesellschaftlichem oder Community Engagement basiert. Die Potenziale der auf Holochain basierenden sozialen Transformationen und seine Auswirkungen auf eine gerechte Gesellschaft sollen hier deshalb näher untersucht werden. Im Besonderen geht es darum, wie Cryptocurrencies – mit Blick auf Holo – im Entwerfen neuer sozialer Zusammenhänge, die für soziale Innovationen in der Gesellschaft hilfreich sein können.
Während dieser Arbeit sollen Holochain Fuel Body Contracts entstehen. Sie basieren auf einem kreativem Vertrag, der auf den Affizierungen zwischen Körpern innerhalb der entstehenden Performance beruht. Genau diese affektiven Zonen zwischen den Subjekten sind relevant für die Verständnis dieser neuen Blockchain-Technologie. Es geht um den immateriellen, affektiven Mehrwert. Die entstehende Währung, Holochain, ist an das Engagement der arbeitenden Körper gebunden. Exemplarisch geht es in einem weiteren Schritt darum, den Mehrwert künstlicher Intelligenzen durch die immer verbreiteter werdende Roboter-Steuer dezentralisiert umzuverteilen. Es entsteht ein Protokoll, das nicht nur spezifisch während der Performance gültig ist, sondern in weiteren Teilen der Gesellschaft angewendet werden kann. Kurzum, es geht hier um die Recherche zum künstlerischen, kulturellen und sozialen Potenzial von Post-Blockain- Konzepten.
Im Kontext dieser Arbeit wird der souveräne Körper in Frage gestellt. Gleichzeitig werden Formen des menschlichen Widerstandes zwischen der totalen Ökonomisierung und allgegenwärtigen Präsenz im digitalen Raum erforscht. Wie können Beziehungen zwischen den virtuellen und menschlichen Körpern verstanden werden? Wie kann die Cryptocurrency Holochain dazu beitragen? Ist es notwendig, einen Raum zu schaffen, der die Gleichzeitigkeit verschiedener Modi von Körpern und Realitäten denken und verhandeln lässt? Und wie kann diese Verflüssigung von realem und virtuellem Raum schließlich neue Handlungsmöglichkeiten für das Entwerfen einer alternativen Zukunft eröffnen?
Performer/innen entwickeln Bewegungsstrukturen für Holochain Fuel Body Contracts, die durch Sprache ergänzt werden. Die Bewegung stellen die Protokolle von Holochain dar mit der spezifischen Referenz, wie oben erwähnt, den entstehenden Mehrwert durch die einzuführende Roboter-Steuer dezentralisiert umzuverteilen.
Die Bewegungsstrukturen, die zu Choreographien verarbeitet werden, werden von einer Musikerin, die im experimentellen elektronischen Bereich arbeitet, begleitet. Die Performance wird gefilmt.
Die entstehende Arbeit wird im öffentlichen Raum, geplanterweise am Stadtrand in der Natur oder Waldrand, bei Tageslicht und Dunkelheit produziert und soll in Ausstellungsräumen, Institutionen und Galerien gezeigt und aufgeführt werden. Mögliche Holzobjekte oder Stoffe, die in ihrer Symbolik auf Holochain verweisen, begleiten die Installation.
English
Holochain descibes a post-monetary system of value creation based on communal assets. As a cryptocurrency attached to a peer-to-peer community offering, can Holochain introduce a new model for data transfer that can enable any tokenless mutual-credit cryptocurrencies, which is no longer dependent on global financial players? This works proposes a Holofuel Body Contract through the value associated to the amount of fuel that is attached to the volume of relational accountabilities. One of the performance’s contexts is the hacker’s collective initiative «Hacking with Care», which seeks to liberate care, and to inspire alliances between "caregivers" of different competences including decentralized formats of value production. Accordingly, the performance Terra X performs a newly written proposal for a Holochain Body Contract for democratic community operation. More specifically, the performance tries to apply the emerging Holofuel Contract to the workers engagement of partly automated construction sides, redirecting the surplus produced by the robot tax. Could the alternative to a robot tax be a public trust created from a Holochain Contract which would generate an income stream to be paid out to all citizens? This work discusses how methods of hacking crypto finance may used to rethink of how subjectivities relate to each other. Concepts of care, affection and crypto-solidarity are central in this work.
So, according to Marina Vishmidt, "how do (such) 'protocols' refract these conditions, and how can they be integrated into a broader array of performative strategies adequate to the ubiquity of the “performative” in contemporary life and labour"?
In her text, "Scattering as Behaviour Toward Risk", Marina Vishmidt wirtes: "The inclusion of performances and ephemeral works in the acquisition policy (...) intriguingly resonates with the provision of labour which relies on contingent and inventive performances of the “self” in relation to customer “others.” These “performances” are in turn subject to assessment by performance indicators and functions within a finance-driven economy “performing” in stock markets and for shareholders. The phenomenon of the “experience economy” (Pine and Gilmore, 1999), and the corresponding reproductive labour of “consumer choice” and “self-development’ can thus be linked to Marxist, feminist and art-critical ideas about (surplus) value production in economies oriented to ‘performance’, the structural and symbolic role occupied by women in these economies, and strategies from the past several decades of women’s art production that dramatise these tendencies from the perspective of the affinity between ’women’s work’ and ‘art work’ as realms which are constituted by mutual exclusion but which come into proximity when re-imagined under the common term of ‘services’ (which is indeed how culture is described by government policy reports on the ‘creative industries’)".
Photos by Eike Walkenhorst.